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ILC – Internationaler Lyceum Club Köln e.V.

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Museum für Ostasiatische Kunst

14. April 2025

Von Bettina Clever

An einem sonnigen Samstagmorgen, den ersten Tag im Februar 2025, brachen wir zur Expedition in das Museum für Ostasiatische Kunst auf:

Im Museum für Ostasiatische Kunst
R. Lamsfuß, M. Erven, R. Kusserow, E. Stephan, B. Clever

Seit über 30 Jahren bin ich, Bettina Clever, im Archiv des Museums für Ostasiatische Kunst tätig. Anlässlich der bevorstehenden Veröffentlichung der Reisetagebücher unseres Museumsgründers Adolf Fischer (1856–1914) aus den Jahren 1897 bis 1912, die einen bedeutenden Schatz des Archivs darstellen, durfte ich zum ersten Mal eine Ausstellung konzipieren.

Deshalb war es mir ein besonderes Vergnügen, eine Führung für den ILC Köln auszurichten.

Im Museum für Ostasiatische KunstUnser Rundgang begann mit einer imposanten Begrüßung – der große Hase im Foyer hieß uns willkommen. Das moderne Kunstwerk der in Deutschland lebenden Japanerin Leiko Ikemura wird fantasievoll beschrieben: „Mit einem aufgestellten und einem herabhängenden Hasenohr steht der Gnadenbodhisattva Kannon für die Unerschütterlichkeit des buddhistischen Gesetzes, das trotz Naturkatastrophen und Kriegen alles durchdringt. Der weit ausgestellte Rock bietet Zuflucht und Geborgenheit. Durch die Löcher des Rocks dringt Licht und verwandelt den Hasen-Bodhisattva in eine durchlässige, keinesfalls hermetisch geschlossene Schutzhöhle. Mit ihrer Offenheit und Durchlässigkeit stellt die Plastik eine moderne, aktuelle Interpretation der buddhistischen Sicht auf Leben und Tod dar. Die Großplastik mit einer Höhe von 3.30 m hat im Foyer des Museums einen dauerhaften Platz erhalten.“ (Text MOK)

Im Museum für Ostasiatische KunstHinter dem Eingang ging es vorbei an einem bedrohlich wirkenden Wächtergott, dessen eindrucksvolle Präsenz uns alle fesselte. Er ist eine echte, beglaubigte Kopie eines japanischen Nationalschatzes, die Fischer 1905 in Japan für sein geplantes Museum in Auftrag gab.

Im Museum für Ostasiatische KunstAuf unserem Weg entdeckten wir einen echten „Japanischen Kulturschatz“ – ein Tempelbild, das der Museumsgründer Adolf Fischer 1911 von einem japanischen Priester erwarb und welches damals noch unbeanstandet Japan verlassen durfte. Heute kann es nicht in seiner alten Heimat Japan restauriert werden, da es nicht wieder aus Japan ausreisen dürfte.

Schließlich erreichten wir das eigentliche Ziel des Ausflugs:

das Hochzeitsporträt des Museumsgründerehepaars Adolf und Frieda Fischer 1897.
Das Großbild macht den Auftakt zur Ausstellung „Streifzüge“ (noch bis zum 30. März 2025 zu erleben), die einen kleinen Einblick in das frühe Leben und Werk der Fischers gibt.

Im Museum für Ostasiatische Kunst

Das Porträt wird von zwei davor postierten Löwenköpfen gespiegelt, die schon 1913 in Raum 9 des neuen Museums standen, obwohl sie eindeutig nicht ostasiatisch sind. Die Löwen, deren Herkunft bis heute ein Rätsel ist, waren seit ihrer Erwerbung in Japan den Fischers besonders wertvoll und faszinierten sie.
Als Adolf und Frieda Fischer im September 1897 nach Japan aufbrachen, war es ihre erste gemeinsame Ostasienreise. Adolf Fischer hatte schon 1892 Japan für sich entdeckt, war insgesamt weit gereist und weltoffen. Er war der wohlhabende Sohn eines Wiener Großindustriellen, der nach der vorbestimmten (kurzen) kaufmännischen Tätigkeit, einer leidenschaftlichen, aber enttäuschenden Schauspieler-Karriere, ein neues Betätigungsfeld als Sammler und Schriftsteller mit Schwerpunkt Japan gefunden hatte.
Adolf Fischer wollte nach seinem ersten Buch „Bilder aus Japan“ (Berlin 1897) einen Reisebericht mit seinen Beobachtungen über die Insel Formosa (heute Taiwan), die 1895 Japan zugefallen war, schreiben.

Im Museum für Ostasiatische Kunst

Der Formosa-Part der Streifzüge-Ausstellung: Das Solo-Abenteuer des Jung­ver­mähl­ten auf der gefährlichen Insel Taiwan, drei Jahre nach der Inbesitznahme durch die Japaner (1898).

Frieda Fischer, die im vergangenen Jahr (2024) 150 Jahre alt geworden wäre, blieb während der drei monatigen, lebensgefährlichen Expedition ihres Mannes im sicheren Japan bei einer deutschen Klavierlehrerin als Logiergast.
Die „Ersten Sammlung Fischer“ (d. h. die Kunstobjekte, die bis 1899 von Adolf Fischer gesammelt wurden) ist nicht in Köln, sondern im Berliner Ethnologischen Museum zu finden.

Im Museum für Ostasiatische Kunst

Lediglich sieben Hängerollen mit Gemälden, die von den Künstlern in ihrer japanischen Werkstatt vor den Augen des Sammlerehepaars erschaffen wurden, behielten die Fischers.

Wir konnten die Vision und Leidenschaft der beiden Eheleute auf diesem spannenden Rundgang spüren. Ihre Sammlung ist heute ein Fenster in eine vergangene Welt – und ein lebendiger Dialog zwischen Kulturen.

Was wir aus dieser Führung mitnahmen?

Kunst erzählt Geschichten, aber sie stellt auch Fragen. Die Vergangenheit ist nie abgeschlossen – sie inspiriert uns immer wieder aufs Neue.
So liest sich denn der Eintrag in das Gästebuch des Museums wie ein Vermächtnis: “Durch alle Generationen und Länder hinweg waren es Frauen und Männer, die ihre Überzeugung über ihr persönliches Wohl stellten. In Wissenschaft und Forschung, in Kunst und Politik haben sie die Welt vorangebracht. Wir, die nach ihnen kommen, tragen die Verantwortung, diesen Weg weiterzugehen – mit Neugier, Respekt und Offenheit für neue Perspektiven.”

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