Von Elisabeth Stephan und Heidi Esser
Nach dem wir schon viele positive Eindrücke anlässlich der Kulturtage in Athen sammeln konnten, erwartete uns noch ein abwechslungsreiches Anschlussprogramm. Wir hatten die Möglichkeit noch mehr über das wunderbare Land und seine Bewohnerinnen und Bewohner zu erfahren. Dafür sorgte Akrivi Nikolopoulou, unsere Reiseleiterin.
Wir, das waren Lyceinnen und zum Teil deren Ehemänner aus Amsterdam, Frankfurt, Groningen, Stuttgart und Köln.
Gleich zu Beginn unserer Reise besichtigten wir die sehr gut erhaltene große byzantinische Klosteranlage Ósios Loúkas, die auch zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
Vorbei am Kanal von Korinth fuhren wir dann zu unserem sehr schönen Hotel in Vrachati.
Gleich am nächsten Morgen ging es durch gebirgige Landschaft mit der Zahnradbahn von Diakopoto steil hoch nach Kalávryta. Eine spektakuläre Fahrt durch die wilde Vouraikos-Schlucht, mit phantastischen Aussichten, über schmale Brücken, durch zahlreiche Tunnel und sehr eng an den Felswänden vorbei.
Im Rathaus von Kalávryta trafen wir zwei Frauen von der landwirtschaftlichen Frauengenossenschaft, die uns von ihrer Arbeit und den Plänen der Genossenschaft berichteten. Gerne hätten wir diese Frauen durch den Kauf ihrer verschiedenen Produkte unterstützen wollen, aber dazu fehlte der Platz in unseren Koffern.
Auf der Rückfahrt, entlang der Küste, besuchten wir noch das Kloster Mega Spileo, welches dicht an steilen Felsen gebaut wurde.
Unser Ziel am nächsten Morgen waren die Ausgrabungen von Mykene am Golf von Argolis. Trotz Hitze stiegen wir hinaus zur Burg des Agamemnon und schritten durch das berühmte Löwentor. Beeindruckend, wenn man bedenkt, dass diese Anlage schon vor 3500 Jahren entstand. Gespannt hörten wir zu, als uns Reiseleiterin Akrivi über die Ausgrabungen des Archäologen Heinrich Schliemann Interssantes erzählte.
Ein weiterer Höhepunkt des Tages war der Besuch im Kunstzentrum Fougaro. Der Manager des Zentrums führte uns durch die große Anlage. Täglich finden hier Schulprogramme für alle Altersgruppen statt, mit dem Ziel, Kinder mit der Natur, der Kunst und dem Kunsthandwerk, aber auch mit Fougaro selbst, einem Ort des Lebens und der Kunst, in Kontakt zu bringen. Es gibt Ateliers für Künstlerinnen undn Künstler sowie Ausstellungsräume. Außerdem verfügt das Kunstzentrum über eine Bibliothek, die derzeit über 30.000 Bände aus den Bereichen Kunst und Geisteswissenschaften umfasst. Das Projekt basiert auf der Initiative einer kunstbegeisterten Unternehmerin, deren Familie auch den Großteil der Kosten übernahm.
Nach einem köstlichen Essen und einem Bummel durch die schöne Altstadt von Nauplia, besuchten wir noch ein Weingut bei Neméa, wo uns eine Weinverkostung erwartete.
Am nächsten Tag begleitete Akrivi uns zu dem sehr gepflegten, aus dem 12. Jhd. stammenden Nonnenkloster Loukous. Wir hatten Gelegenheit uns mit einer Nonne zu unterhalten und einiges über das Leben im Kloster zu erfahren. Im Gastraum wurden uns ein kühles Getränk und traditionelle Loukoumis angeboten – köstlich!
Die Lyceinnen übergaben der Nonne eine Spende über 100 € für das Kloster, die sehr dankbar angenommen wurde.
Nach der beschaulichen Klosteranlage fuhren wir in das Hafenstädtchen Tolon am Golf von Argolis. In einer typischen Taverne trafen wir die Deutschlehrerin Eleni, die uns über das Leben der Griechen und die aktuelle Situation im Bereich der Bildung berichtete.
Danach erwartete uns vor der Taverne, direkt am Strand, ein sehr schmackhaftes Essen mit gegrilltem Fisch und natürlich griechischer Wein.
Noch war der Tag nicht zu Ende. Wir fuhren nach Epidauros, und einige von uns haben es sich nicht nehmen lassen, auf die höchsten Plätze dieses aus dem 4. Jahrhundert vor Christi stammende Theaters zu steigen.
Am nächsten Morgen hieß es Koffer packen.
Auf dem Weg zum Flughafen in Athen machten wir Halt in Altkorinth. Dabei nutzten einige von uns die Gelegenheit, zu Fuß die Brücke des Kanals zu überqueren und Fotos zu machen.
Altkorinth war wieder eine Überraschung. Nicht nur das Museum, sondern auch seine Außenanlagen und der Marktplatz mit den Ruinen des Apollon-Tempels. Nach der ausführlichen Besichtigung kehrten wir zum letzten Mal ein in eine griechische Taverne. Bei griechischen Spezialitäten ließen wir die letzte Tage Revue passieren und gönnten uns zum Abschied einen Ouzo: Jámas!