Von Mirle Heinzen
Bereits zum zweiten Mal durfte der Lyceum Club Köln die Autorin Hannelore Hippe zu einer Lesung begrüßen. Diesmal durften wir gespannt zuhören, wie sie einige Kapitel aus ihrem Gesellschaftsroman „Die Geschichte einer unerhörten Frau“ eindrucksvoll vortrug. Denn eine Lesung ist bei Frau Hippe nicht einfach nur Vorlesen, sondern eine lebendige, amüsante, energiegeladene und mitreißende Performance, die zum Schmunzeln, Nachdenken und Schwelgen in Bildern vergangener Zeiten einlädt. Das neue Werk von Frau Hippe ist eine ‚Biofiction‘, wie sie selbst sagt, eine Art Biographie ihrer Mutter, in der einige Lücken durch fiktive Ausschmückungen gefüllt wurden. Aber nur bestimmte Details, nicht die Ereignisse selbst. Denn die Protagonistin ist nicht nur eine unerhörte Frau, sondern auch eine sehr starke Vorreiterin all jener Frauen, die sich im Deutschland der 50er und 60er Jahre mehr Unabhängigkeit wünschten, sich aber nicht trauten, diesen Weg zu gehen. Gussy, wie die Mutter von Frau Hippe im Buch heißt, hat sich getraut und wir alle konnten mit ihr mitfiebern, als Frau Hippe ihre ganz persönliche Geschichte mit uns teilte.
Wir waren so verzaubert, dass die Veranstaltung fast doppelt so lange dauerte wie geplant. Am liebsten hätten wir noch stundenlang zugehört! Nun bleibt uns nur noch die Vorfreude auf das nächste Jahr, wenn der zweite Teil im Panima Verlag erscheint und der erste Band, der uns hier vorgestellt wurde, ebenfalls im Panima Verlag als Taschenbuch erhältlich sein wird. Wir wünschen uns sehr, dass Frau Hippe uns dann wieder persönlich mit ihrer wunderbaren Erzählweise mitreißt. Herzlichen Dank!
