Von Renate Cimiotti
Was für eine Stadt! Rasant die Wechsel der Szenerien, hochklassige Architektur, technische Hochentwicklung. Und – wie in anderen Großstädten auch – damit verbunden Baustellen, wohin man schaut… Petrus hat einfach das gute Wetter nach Berlin geschickt, sodass wir neun Kölnerinnen von Dienstag bis Samstag Sonne mit wenigen Wolken hatten.
Der Empfang zum Auftakt im Kunsthaus Dahlem war wegen der Bauverzögerungen reine Improvisation: nackte Wände, aber die imposanten Räume ließen erahnen, wie Arno Breker dort gearbeitet haben mag. Es wird sich lohnen, das fertige Kunsthaus zu besuchen. Die Direktorin ist Dorothea Schöne, die Tochter der Berliner Lycein Ingrid Schöne.
Es gab viele Kontakte und Gespräche, dazu eine Video-Stadtrundfahrt, Museumsbesuche, Spreefahrt, Reichstagskuppelbesichtigung und einen Empfang durch Frau Daniela Schadt, Lebensgefährtin des Bundespräsidenten.
Die Atmosphäre in der Elisabethkirche war eindrucksvoll. Wie Köln hat auch Berlin im Krieg viele seiner Schätze verloren. Der nackte Kirchenbau – inzwischen entwidmet – erinnert an die Folgen des Wahnsinns.
Frau Schadt nahm sich sehr viel Zeit für die Lyceinnen. Daher hatte der Kölner Club Gelegenheit, die jüngste Lycein Deutschlands, Katrin Löhr, vorzustellen und diverse Themen anzuschneiden.
Berlin
Für uns besonders spannend war eine Ausstellung der Künstlerinnen aus dem Lyceum Club Berlin. Da wir uns mit dem Gedanken tragen, das Schaffen unserer Kölner Lyceinnen zu dokumentieren, waren wir sehr interessiert an der Ausstellung im „Verborgenen Museum“. Die Werke der Berlinerinnen spiegeln ihre Zeit und die kulturelle Bedeutung von Berlin.
Für einen Abend hatten die Berliner Mitglieder die Teilnehmerinnen privat nach Hause eingeladen. So gab es – neben leckerem Essen – in bunten Mischungen Gespräche über nationale Grenzen hinaus. Beeindruckend, dieses Engagement und die Gastfreundschaft!
Den krönenden Abschluss bildete das Festessen in außergewöhnlichem Ambiente: in der DZ-Bank, deren Fassade am Pariser Platz neben dem Brandenburger Tor der Umgebung angepasst ist.
Frank O. Gehry schuf einen inneren Baukörper aus Glas, Metall und Holz, der sehenswert ist. Eine ganz eigene Atmosphäre, unterstrichen durch Lichtinstallationen, nimmt die Besucher gefangen. Einer seiner dekonstruktivistischen Bauten ist der Neue Zollhof in Düsseldorf, auch „tanzende Häuser“ genannt.
Eine Woche voller Eindrücke und guter Gespräche, für die der Berliner Club große Anstrengungen auf sich genommen hat, ging am Samstagnachmittag für uns zu Ende.